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Carving und Co. - welche Technik passt zu Dir?

Veröffentlicht: Mo., 28.06. / 14:08
Autor: Falco Kübler
Mann fährt mit Ski den Berg herunter
© Shutterstock

Skifahren bietet Dir viele verschiedene Möglichkeiten, Dich sportlich zu betätigen und Dich auszutoben. Je nachdem, wie erfahren Du bist, welche Ausrüstung Du hast und welche Piste Du hinabfährst, kannst Du unterschiedliche Stile ausprobieren. Dieser Artikel vermittelt Dir das nötige Knowhow und bringt Abwechslung in Deinen nächsten Skiurlaub.

Carving

Das Carving wird auch als Königsdisziplin der Skifahrstile bezeichnet. Hierfür benötigst Du besondere Carving-Ski, deren Ende und Schaufel besonders breit sind. Diese Form sorgt bei langen Schwüngen auf der Ski-Kante für mehr Stabilität und ermöglicht Dir ein schnittiges und kurvenreiches Herabfahren. Das Geheimnis ist bei dieser Technik die Geschwindigkeit. Mit Deinen Beinen belastest Du beim Carving die inneren Kanten des äußeren Skis und verlagerst Deinen Körperschwerpunkt, Deine Hüfte und Deine Knie in Richtung Kurvenmitte. Damit Du nicht seitlich wegrutschst, schiebst Du Deine Hüfte in die Richtung des Hanges. Vergleichbar ist diese Haltung mit der eines Motorradfahrers, der sich auf einer gewundenen Straße in die Kurve legt.

Carving ist ein ästhetisch ansprechender Skifahrstil, der mit seinen engen Kurven und hohen Geschwindigkeiten viel Spaß macht. Gemeistert wird er nicht nur von Profis, sondern auch von fortgeschrittenen Fahrern, die eine gute Haltung und ein Gefühl für die Piste haben. Anfänger sollten sich allerdings mit dem Carving zurückhalten und das Skifahren zunächst mit einfacheren Stilen erlernen. Hast Du genügend Übung und eine Leidenschaft für Geschwindigkeit, kannst Du Dich an das Carving heranwagen.

Pflugfahren

Für Anfänger hervorragend geeignet ist hingegen das Pflugfahren. Bei dem beliebten Fahrstil führst Du Deine Skispitzen zueinander und die Enden auseinander, sodass Du ein V bildest, das auf dem Kopf steht. Nun drückst Du die inneren Skikanten zum Boden und verlagerst Dein Gewicht nach vorne. Diese Haltung verhindert, dass Du beim Fahren eine zu hohe Geschwindigkeit aufnimmst. Auf diese Weise kannst Du Dich erst einmal an den Sport gewöhnen. 

Möchtest Du nun Kurven fahren, belastest Du je nach gewünschter Fahrtrichtung den linken oder den rechten Ski. Das Pflugfahren ist schnell erlernt und daher der Basis-Stil für Beginner. Aber auch Fortgeschrittene oder Profis verwenden den Stil gerne, um bewusst und kontrolliert zu bremsen. Dies gelingt allerdings nur auf Abhängen, die relativ flach sind. Ist der Hang zu steil, funktioniert das Bremsen mit Hilfe des Pflugfahrens nicht mehr.

Buckelpistenfahren

Wenn Du das Skifahren bereits sicher beherrschst und nun auf der Suche nach etwas Abwechslung bist, wird Dich das Buckelpistenfahren begeistern. Die vielen Hügel auf der Piste entstehen dann, wenn die Strecke nicht präpariert, dafür aber oft befahren wird. So werden einerseits tiefe Rillen gebildet und andererseits Buckel aus dem abgetragenen Schnee.

Das Buckelpistenfahren erfordert Übung und Konzentration. Hinzu kommt, dass der Stil für die Beine und die Knie des Fahrers durch die ständige Auf- und Abbewegung eine recht hohe Belastung darstellt. Daher solltest Du auf eine saubere Haltung achten und Dich bereits im Vorhinein mit Skigymnastik auf die Bewegung vorbereiten.

Für diesen Stil führst Du Deine Beine zusammen und beugst Deine Hüft-, Knie- und Fußgelenke leicht. Achte darauf, dass Deine Skier stets Kontakt mit dem Boden haben. Nun slidest Du auf und ab über die kleinen Hügel und behältst währenddessen Deine Haltung bei. Auf den Buckeln ziehst Du Deine Beine leicht an und nimmst eine angedeutete Squad-Position ein, womit Du die Erhebung ausgleichst. Deine Knie ragen dabei nicht über Deine Zehen hinaus.

Das Buckelpistenfahren ist ein anspruchsvoller Fahrstil und daher nicht für jeden geeignet. Menschen mit Knieproblemen oder Gelenkbeschwerden ist diese Art des Skifahrens nicht zu empfehlen. Benötigt wird hierfür nicht nur eine gute körperliche Verfassung, sondern auch eine disziplinierte Vorbereitung.

Nordic Cruising

Entspannter wird es mit dem Nordic Cruising. Hier gleitest Du in Ruhe über den Schnee und kannst Deine Umwelt genießen. Für diesen Fahrstil werden besondere Nordic Cruising Ski benötigt, die etwas kürzer und breiter als Langlaufski sind. Diese Form macht sie wendiger und verleiht dem Sportler eine bessere Standfestigkeit für leichte Abfahrten.

Dank seines geringen Tempos ist Nordic Cruising hervorragend geeignet für Anfänger, entspannte Wintersportler und Naturliebhaber. Trotzdem beansprucht der Stil 95 Prozent der Körpermuskulatur, was ihn zu einem guten Herz-Kreislauf-Training macht und auf diese Weise Diabetes, Herzinfarkten und Bluthochdruck vorbeugen kann. 

Parallelschwung

Fortgeschrittene Fahrer finden oft Gefallen am Parallelschwung, der sich insbesondere für steilere Hänge anbietet. Bei diesem Stil fährst Du Kurven und kannst so Deine Geschwindigkeit besser kontrollieren. Ein zentrales Element bilden dabei Deine Skistöcke, die Dich in den Kurven unterstützen. Auch eine saubere Körperhaltung ist hier unentbehrlich. Zu Beginn musst Du Deine Knie ein wenig beugen und Deinen Oberkörper nach vorne kippen. Nun führst Du die sogenannte Vorhochbewegung aus, für die Du Deinen Oberkörper nach oben und nach vorne bewegst. Der Trick dieses Stils spielt sich an dem höchsten Bewegungspunkt ab: Hier kantest Du Deine Skier um, legst also die Belastung vom ersten Ski auf den zweiten. Nun neigst Du Deine Knie wieder in die Richtung des Berges und beugst sie dabei langsam - schon hast Du Deinen ersten Parallelschwung gemeistert. Diese Bewegung wiederholst Du und fährst so den Berg in schwungvollen Kurven herab. Üben solltest Du diesen relativ anspruchsvollen Stil erst einmal auf flachen Pisten. Beherrschst Du den Parallelschwung hier, kannst Du Dich langsam vortasten und auf immer steilere Abhänge wechseln. Beliebt ist der Fahrstil insbesondere bei erfahrenen Sportlern, die ihn aufgrund der eleganten, schwungvollen Kurven und des kontrollierten Fahrens schätzen.

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