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Die Farben der Skipiste: Wie schätzt man den Schwierigkeitsgrad einer Piste ein?

Veröffentlicht: Mi., 08.09. / 09:08
Autor: Philipp Erdmann
Die Farben einer Skipiste
© Shutterstock

Im Winter zieht es zahlreiche Menschen in die wundervoll verschneiten Berggebiete Europas. Dort verbringen sie inmitten einer imposanten Naturkulisse die schönsten Tage des Jahres und nutzen die vielfältigen Angebote, die die Umgebung ihnen bietet. 

Um beim Wintersport auch wirklich Spaß zu haben und vor allem gesund zu bleiben, sollte bei der Auswahl der Pisten stets das eigene Können berücksichtigt werden. In den folgenden Abschnitten erfährst du, nach welchen Schwierigkeitsgraden Skipisten unterteilt sind, nach welchen Kriterien diese Einteilungen zustande kommen und wie du deine eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen kannst.  

Blau, Rot, Schwarz - was bedeuten diese Farben bei den Skipisten?

Grundsätzlich greifen alle größeren Wintersportgebiete Europas bei der Pistenmarkierung auf die Einteilung mit der dreifarbigen Skala in blau, rot oder schwarz zurück. Die einzelnen Skipisten-Farben geben dabei Auskunft über Art und Schwierigkeit der Strecke. Auf diese Weise können sich Snowboarder und Skifahrer bereits vor der Abfahrt auf die Gegebenheiten einstellen.    Alle Abfahrten sind außerdem auf den großen Pistenplänen eingezeichnet, die an stark frequentierten Stellen des jeweiligen Skigebiets aufgestellt sind. Es empfiehlt sich auch, einen kleinen faltbaren Plan oder Handyplan mitzuführen. Dann kann beispielsweise in den Ruhepausen während der Fahrten mit der Gondel oder dem Sessellift die nächste Abfahrt geplant werden. Auf diese Weise vermeidest du unangenehme Überraschungen!

Die Skipisten-Farbe "BLAU": Ein El Dorado für Anfänger und Cruiser

Die blaue Pistenmarkierung ist ideal für all diejenigen, die gerade erst mit dem Sport auf ein oder zwei Brettern begonnen haben oder entspannt ein paar lockere Schwünge absolvieren wollen. Auch Familien können hier wunderbar gemeinsam dem Wintersport nachgehen. Von Einheimischen und Könnern werden diese Hänge auch gerne als "Autobahn" bezeichnet, weil sie meistens sehr breit angelegt sind. Für Anfänger sind sie die perfekte Wahl, um ihre Technik zu verbessern. 

Skigebiete mit vielen blauen Pisten: 

Die Skipisten-Farbe "ROT": Die richtige Wahl für fortgeschrittene Sportler 

Die rote Pistenmarkierung steht für einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Anfänger sollten diese Abfahrten noch meiden, fortgeschrittene Fahrer nutzen sie aber gerne und häufig. Hier kannst du deine Skitechnik verfeinern und dich auf besonders steile oder anspruchsvolle Passagen vorbereiten. Sehr gute Skifahrer nutzen selbst auf den roten Pisten noch die Technik des Carvings, also des schwungvollen Gleitens auf der Skikante. Allen anderen ist jedoch zu raten, bereits hier den Kurzschwung einzusetzen, um ihre Fahrt unter Kontrolle zu halten. 

Skigebiete mit vielen roten Pisten: 

Die Skipisten-Farbe "SCHWARZ": Die Herausforderung für alle Experten

Die schwarze Pistenmarkierung zeigt besonders steile und somit schwer zu befahrene Hänge an. Hier haben nur die Profis Spaß, die über eine wirklich gute Technik verfügen. Wenn du ein Neuling bist oder erst vor kurzem wieder in den Wintersport eingestiegen bist, solltest du diese Abfahrten unbedingt meiden. Ein kleiner Fahrfehler reicht oft schon aus, um sich ernsthaft zu verletzen. Im besten Fall verlierst du nur einen Teil der Ausrüstung, aber sei dir sicher: Bei über 40 Prozent Gefälle gibt es schönere Aufgaben, als sich bergauf zur Skibrille oder bergab zu den abgelösten Skiern zu kämpfen. Selbst wirklich gute Fahrer verlassen sich hier auf kontrollierte Kurzschwünge, da beim Carving am schwarzen Hang schnell die Fliehkraft überhand gewinnt. 

Skigebiete mit vielen schwarzen Pisten: 

Die Skipisten-Farbe "GRÜN": Hier können sich kleine Kinder und absolute Neulinge versuchen 

Mancherorts findet man zu den drei hauptsächlich gebrauchten Farben blau, rot und schwarz auch noch einen vierten Farbton: grün. Diese Farbe wird allerdings eher in Frankreich und den USA benutzt, in der DACH Region findet sie weniger Verwendung. Damit werden Hänge bezeichnet, die landläufig auch etwas uncharmant aber liebevoll "Idiotenhügel" genannt werden. Diese Übungshänge sind für kleine Kinder und völlige Novizen gedacht, die ihre ersten Versuche beim Skifahren und Snowboarden unternehmen. Manchmal steht dabei ein Schlepplift oder ein kleines Förderband zur Verfügung, dass die Übenden nach ein paar Schwüngen wieder nach oben transportiert. Gerade in kleineren Gebieten kann es aber auch durchaus sein, dass man seine Skier abschnallen und selbst zurück nach oben stapfen muss. 

Wie wird entschieden, welche Farbe eine Skipiste bekommt?

Unterschiedliche Beschilderungen sind im Straßenverkehr allgegenwärtig, auf der Skipiste können die Hinweisschilder jedoch zunächst ziemlich verwirrend sein. Grün, blau, rot und schwarz? In den vorhergehenden Abschnitten hast du erfahren, was es mit der Einteilung auf sich hat. Doch wer übernimmt diese Einteilung und entscheidet, ob eine Abfahrt blau, rot oder schwarz ist?    Die Sortierung nach Farben beschreibt den Schwierigkeitsgrad einer Piste. In den Skigebieten im europäischen Raum kannst du dich weitestgehend darauf verlassen, dass die Einteilung einheitlich ist. Es ist also egal, ob du in der DACH-Region, in Frankreich oder eher in den östlichen Ländern wie Polen und der Tschechischen Republik unterwegs bist: Blau bedeutet einfache Strecke, Rot steht für mittelschwere Passagen und Schwarz ist die Farbe für schwierige Abfahrten.    Maßgeblich für die Entscheidung, welcher Farbe eine Piste zugeordnet wird, ist das Gefälle des Geländes. Für die einfachen blauen Hänge darf die Hangneigung maximal 25 Prozent betragen. Die nächste Kategorie der roten Abfahrten weist ein geringes Gefälle als 40 Prozent auf. Beträgt die Neigung mehr als 40 Prozent, so handelt es sich um eine schwarze Piste. 

Wintersport als sicherer Spaß für Groß und Klein

Ausreichend Bewegung, eine wunderschöne Natur, urige Hütten und eine heiße Schokolade - das sind die Zutaten für einen rundum gelungenen Winterurlaub. Ganz gleich ob auf Skiern oder dem Snowboard, in der kalten Jahreszeit gibt es kaum schönere Aktivitäten. Damit allerdings die Verletzungsgefahr gering und die Freude groß bleibt, solltest du dein Können aber unbedingt realistisch einschätzen.  

Wenn du dir unsicher bist, kann dir dabei ein ausgebildeter Ski- oder Snowboardlehrer helfen. Dazu musst du nicht einmal an einem Kurs teilnehmen, du kannst auch ganz leicht einzelne Stunden buchen. Der Profi gibt dir dann eine ehrliche Rückmeldung über deinen momentanen Leistungsstand und zeigt dir Möglichkeiten auf, wie du deine Technik verbessern kannst. Wenn du dann Pisten auswählst, deren Markierung deinen Fähigkeiten entspricht, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen und dir steht eine wunderbare Zeit auf den schönsten Hängen Europas bevor. 

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